Knapp vor der Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises ist völlig unklar, wem die hohe Ehrung zuteil wird. Das zuständige Komitee in Oslo hat keinerlei Informationen nach außen dringen lassen. Als aussichtsreiche Anwärter werden die chinesischen Menschenrechtler Hu Jia und Gao Zhisheng sowie die im US-Exil lebenden Chinesen Wei Jingsheng und Rebiya Kadeer genannt. (...) Peking hat offiziell davor gewarnt, die Auszeichnung an einen chinesischen Regimegegner zu vergeben. Der Sprecher des Außenministeriums, Qin Qang, erwähnte ausdrücklich den inhaftierten Hu Jia. „Wenn der Preis so einer Person verliehen würde, würde das dem Zweck der Auszeichnung widersprechen“, so Qin. "Jeder weiß, was für eine Person Hu Jia ist", so Qin. "Er hat das Verbrechen der Untergrabung des Staates begangen und ist verurteilt worden." (...) Gao Zhisheng ist Rechtsanwalt, der zu einem der prominentesten Kritiker von Menschenrechtsverletzungen in China wurde. Er nahm Fälle von Eigentumsverletzungen, der verbotenen Falun-Gong-Bewegung und religiöser Verfolgung an. Im August 2006 wurde er verhaftet und unter Hausarrest gestellt.
(Quelle: Wiener Zeitung)