Im Juni 2008 wurde Xu Yanli in ein Arbeitslager nach Beijing geschickt. Die Verantwortlichen des Frauenarbeitslagers in Beijing verlängerten ihre Haftstrafe um drei Jahre, weil sie es ablehnte, Falun Gong nicht mehr zu praktizieren. Ihr Mann Wei Shijun, der ebenfalls Falun Gong praktiziert, musste elf Jahre ins Gefängnis. Dort wurde er so stark gefoltert, dass er im Gefängniskrankenhaus ein Nierenversagen erlitt. Er befindet sich zurzeit in einem kritischen Zustand.
Xu Yanli, 37, war eine Englischprofessorin an der Geologischen Universität in Beijing. Ihre Familie lebt im Bezirk Shijingshan. Ihr wurde gekündigt, da sie an ihren Grundsätzen - Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht - festhielt. Sie wurde insgesamt siebenmal festgenommen und so lange gefoltert, bis sie sich körperlich gesehen in einem äußerst schlechten Zustand befand.
Um den 20. April 2008 herum nahm die Polizei sie auf ihrem Weg zur Arbeit fest und brachte sie in die Haftanstalt des Bezirks Shijingshan. Von dort aus wurde sie ins Zwangsarbeitslager des Daxing Bezirks gebracht und danach möglicherweise ins Frauenzwangsarbeitslager nach Beijing.
Seit ihrer Verhaftung musste sie unmenschliche Folterungen über sich ergehen lassen. Ihr ganzer Körper war mit Wunden übersät. All das erlitt sie nur aus dem Grund, weil sie sich weigerte, nicht mehr Falun Dafa zu praktizieren. Die Wachen versetzten ihr oft Faustschläge, stießen und schlugen sie und sperrten sie in eine kleine Zelle. Dort zwangen sie sie, lange Zeit auf einem schmalen Stuhl zu sitzen. In dieser Zeit durfte sie nicht auf die Toilette gehen.
Frau Xus Mann war ein Fotograf. Er arbeitete im physikalischen Hochenergieinstitut der chinesischen Wissenschaftsakademie. Er begann 1992 mit der Kultivierung von Falun Dafa. Im Jahr 2000 wurde er verhaftet und für 11 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt. Er befindet sich zurzeit im Gefängnis Qianjin in Tianjin. Wir haben vor kurzem erfahren, dass er kurz vor einem Nierenversagen steht. Er ist sehr schwach, aber die Gefängnisadministration hat seine Entlassung abgelehnt. Im Gefängniskrankenhaus wird er von vier oder fünf Insassen laufend überwacht.
Die Polizei teilte der Familie weder mit, dass sie sie im April 2008 verhaftet noch wo sie sie hingebracht hatten. Ihr Schwiegervater suchte in der ganzen Stadt nach ihr, aber sämtliche Beamten der Polizeistationen und die Sicherheitsbeamten teilten ihm mit, dass sie sich nicht bei ihnen befindet. Ihre Mutter lebt in den USA. Als sie von der Verhaftung ihrer Tochter erfuhr, bekam sie einen Herzinfarkt und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Xu Li hat eine Tochter der vierten Klasse und einen Sohn der ersten Klasse der Schule. Die Beamten beabsichtigten, die beiden Kinder in ein Waisenhaus zu bringen, was die Schwiegereltern trotz enormem Druck der Behörden ablehnten.