Am Abend des 28. November 2001 gingen drei Praktizierende aus dem Bezirk Yilan - Frau Zhang Min, Herr Song Ruiyi und Herr Zhang Keming (siehe Kurzmitteilung) - in das Dorf Tuanshanzi, um dort Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong zu verteilen. Sie wurden von einem Bewohner bei der Polizei angezeigt, woraufhin sie festgenommen wurden. Diese Praktizierenden starben später infolge von Misshandlungen. Nachstehend sind weitere Einzelheiten zum Tod von Song Ruiyi angeführt:
Am 6. Januar 2000 ging Herr Song Ruiyi nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Er wurde festgenommen und nach Yilan zurückgeschickt. Man hielt ihn 77 Tage lang im zweiten Internierungslager fest, wo er gefoltert wurde. Er musste lange Zeit stehen und wurde ständig geschlagen. Die Aufseher steckten seinen Kopf gewaltsam in eine Toilette und strangulierten ihn mit einem Handtuch. Unter der Anführung des stellvertretenden Direktors Lin Zhong quälte der Anführer der Zelle Sun Hui ihn den ganzen Tag lang.
Am 9. November 2000 ging Herr Song Ruiyi wieder nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens entrollte er ein Spruchband und rief laut: "Falun Dafa ist gut!" Er wurde festgenommen und nach Yilan zurückgeschickt. Man verurteilte ihn zu einem Jahr Zwangsarbeit und beförderte ihn ins Arbeitslager Changlinzi in Harbin. Seiner Familie wurde befohlen, 3.000 Yuan Strafgebühr an die Polizeiabteilung zu zahlen. Außerdem musste sie dem Bezirk 2.000 Yuan und dem Wohnort 1.500 Yuan bezahlen. Die Beamten des Lagers forderten noch 400 Yuan für "Zimmer und Verpflegung" während der Gefangenschaft. Insgesamt hatte die Familie 6.900 Yuan zu zahlen.
Das vierrädrige landwirtschaftliche Gefährt der Familie Song, das die Praktizierenden am Abend des 28. November 2001 benutzten, wurde vom Bürgermeister des Ortes, Zhao Chungui, entwendet und nie zurückgebracht. Bei seiner Festnahme wurde Song Ruiji mit auf dem Rücken gefesselten Händen aufgehängt. Die Handschellen schnitten ihm tief ins Fleisch und bereiteten ihm qualvolle Schmerzen. Als er ins 2. Internierungslager kam, ging er aus Protest in einen Hungerstreik. Nach drei Tagen wurde er mit einer konzentrierten Salzlösung zwangsernährt, aber er fuhr mit dem Hungerstreik für weitere 14 Tage fort. Sein Magen wurde schwer beschädigt. Da sie sahen, dass er dem Tode nahe war, entließen sie ihn aus der Haft.
Nicht lange nach seiner Freilassung am 29. Dezember 2001 setzte die Polizei eine Massenverhaftung von Praktizierenden in Gang. Song floh mit seiner Frau von zu Hause, wobei sie seine 76-jährige Mutter und eine schulpflichtige Tochter zurückließen. Als sie heimatlos waren, zwang die Polizei das Dorf zu einer Jagd auf das Ehepaar. Durch den geschädigten Magen konnte Song nicht gut essen und er wurde bald bettlägerig. Am 3. November 2002 starb er irgendwo außerhalb der Stadt.