Zwischen dem 27. und 31. Jänner 2010 sollte Shen Yun Performing Arts aus New York mit ihren Darbietungen von bereits sieben ausverkauften Vorstellungen in Hong Kong die authentische chinesische Kultur das erste Mal auf chinesischem Boden wieder aufleben lassen. Die Bühnenaufführungen mussten abgesagt werden, weil Personal des Shen Yun Performing Arts Produktionsteams am 21. Jänner das Visum seitens der Einwanderungsbehörde in Hong Kong verweigert wurde.
Die Inszenierungsarbeit könne lokal erbracht werden, gab Hong Kongs Einwanderungsamt als Begründung an. In einer Stellungnahme von Shen Yun Performing Arts heißt es: „Wir hatten jedoch gegenüber den Behörden in Hong Kong sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die technischen Mitarbeiter ein fester Bestandteil von Shen Yun sind. Sie sind in hohem Maße bezüglich Shen Yun speziellen künstlerischen Anforderungen ausgebildet, die außerordentlich technisch und detailliert sind. Sie können nicht ersetzt werden, und die Show kann ohne sie nicht aufgeführt werden.“
Verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie etwa Albert Ho Chunyan, Vorsitzender der Demokratischen Partei Hongkongs und Mitglied des Legislativrats in Hong Kong haben diese Entscheidung der Hong Konger Einwanderungsbehörde kritisiert. Nach seiner Einschätzung handelt sie auf Geheiß der Pekinger Führung, die die Unterdrückung der Freiheit der Meinungsäußerung in Hongkong zum Ziel hat. Er verlangte eine Erklärung dafür, wie es für die Show möglich wäre, innerhalb von zehn Tagen in Hongkong Ersatzpersonal zu finden. Die Einwanderungsbehörde antwortete nicht.
Einmischungen seitens der Kommunistischen Partei Chinas in Hongkong widersprechen dem vertraglich zugesicherten Prinzip von „Ein Land, zwei Systeme“.
Im Jahr 2002 konnten die Bürger Hong Kongs den sogenannten Artikel 23, der auf Weisung der Pekinger Führung Hongkongs Freiheiten in Bezug auf Gedanken, Glauben, Presse, Meinungsäußerung, Information, akademische Forschung, Versammlung und viele andere Freiheiten massiv einschränken sollte, durch breit angelegte Proteste verhindern.
Auch in Europa kam es in der Vergangenheit zu Störungen seitens der chinesischen Behörden. Im Jahr 2008 wurde die Konzertagentur Tonicali vom chinesischen Konsulat in München aufgefordert, die Termine von Shen Yun im Prinzregententheater abzusagen. Am 6. Januar 2009 verschickte das chinesische Generalkonsulat in Frankfurt eine Verbalnote an die Hessische Staatskanzlei und das konsularische Corps in Hessen, in der es die Künstler bzw. die Veranstalter diffamierte und die Adressaten diplomatisch verklausuliert dazu aufforderte, Shen Yun Performing Arts jegliche Unterstützung zu verweigern und diese Aufforderung an weitere Instanzen weiterzuleiten. In diesem Jahr versuchte die chinesische Botschaft in Wien und Bukarest, die Shen Yun Aufführungen in Wien und Bukarest durch Druck auf die jeweiligen Theaterleitungen zu verhindern.
Ähnlich wie in Wien ist auch in Hong Kong der lokale Falun Dafa Verein der Veranstalter von der Show Shen Yun.
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