Der klassische chinesische Tanz blickt auf eine lange Geschichte zurück, über 5000 Jahre chinesische Kultur werden durch ihn ausgedrückt. Er bringt Lebensfreude und ist eine künstlerische Darstellung voll philosophischer Inhalte.
Wie weit die Geschichte des klassischen chinesischen Tanzes zurückreicht lassen die vielen Relikte erahnen, die vom Tanz handeln. In Gräbern der Tang-Dynastie aus dem 7. Jahrhundert fand man Tonstatuetten von Tänzerinnen in wehenden Kleidchen, die mit überlangen Seidenärmeln spielerisch durch die Luft wirbeln.
Der chinesische Tanz wurde über fünf Jahrtausende der chinesischen Kulturgeschichte entwickelt. Vom Volk überliefert gelangte er an den kaiserlichen Hof und in die Operntradition. Es entwickelte sich ein Trainingssystem, das nicht nur Körperbeherrschung und Bewegungen lehrt, sondern gleichzeitig großen Wert auf die geistige Qualität der Darstellung legt. Einige Techniken und Prinzipien des chinesischen Tanzes beinflussten sogar die Kampfkunst.
Im westlichen Ballett kennen wir den Tanz als ein Alphabet von Posen und Schrittfolgen, aus dem durch die Choreographie die jeweilige Handlung formuliert wird. Beim chinesischen Tanz trägt jedoch schon die einzelne Pose Philossophie und Geschichte in sich: So treten gemäß der daoistischen Philosophie von Yin und Yang die Männer (Yang) ganz anders in Erscheinung als die Frauen (Yin). Männer halten ihre Hände grundsätzlich nach außen geöffnet, sie treten offenherzig, mutig und kraftvoll auf.
Wenn die Frauen auf die Bühne kommen, dann mir schwebenden Trippelschritten, ihre Gestalten scheinen schwerelos mit unbewegtem Oberkörper zu gleiten, sie halten ihre Hände immer leicht geschlossen. Mit ihrem lieblichen Lächeln strahlen sie bis in die Fingerspitzen Grazie und Anmut aus.