In China hat die Gartengestaltung eine lange Tradition. Sie wurde von dem konfuzianischen, daoistischen und buddhistischen Gedankengut geprägt.
Konfuzius lehrte Mäßigung als einen Weg, „Einheit von Himmel und Menschsein“ zu erlangen; Laozi und Zhuangzi lehrten die „Integration des Einzelnen mit dem Rhythmus des Lebens, Rückkehr zur Natur“ und erklärten als höchste Lebenskunst „das einfache Dasein“; während in der buddhistischen Lehre das „Verneinen aller weltlichen Bedürfnisse und ein davon abgesondertes Leben“ das Ideal darstellt. Dies brachte die Chinesen dazu, durchlauchte, ruhige Landschaften in entlegenen Regionen so sehr zu lieben, dass sie begannen, kleine dreidimensionale Abbildungen davon in ihren eigenen Häusern oder in deren Nähe zu kreieren, da sie zu jeder Zeit die damit verbundene Gefühlswelt präsent haben wollten.
Alle Arten chinesischer Gärten beinhalten die drei Grundelemente, die jeweils eine eigenständige Landschaft repräsentieren: Erdwälle und Wasserkörper, Pflanzen und architektonisch durchdachte Bauten. Kein chinesischer Garten ohne Steine. Jeder Pflanze und Blume eines Gartens wird eine bestimmte symbolische Bedeutung zugesprochen. Nehmen wir zum Beispiel den Bambus, dann versteht man darunter „die Korrektheit“; Pinien symbolisieren „Stärke“; der Pflaumenbaum „Anmut unter Druck“ und Chrysanthemen ein „einfaches Leben“. Eine wichtige Rolle spielt die Symbolik der „aus Schlamm geformten Lotus“; sie steht für „Unverdorbenheit in der Verkommenheit“.
Wenn man Elemente einer chinesischen Landschaft und Kultur aufnehmen kann, wird man verstehen, warum der chinesische Garten als einer der drei großen Gartenarten der Welt gilt und einen weitreichenden Einfluss auf die neuen englischen Gärten hat.