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18.11.2025 |

Die chinesische Redewendung vom Wunschtraum: ⿈粱⼀夢

Die alte chinesische Literatur ist reich an Erzählungen, die sich mit dem Sinn des Lebens, mit Macht und Illusionen beschäftigen. Zu den bekanntesten zählt eine Geschichte der Tang-Dynastie, welche die Vergänglichkeit des weltlichen Erfolgs ergründet und die chinesische Redewendung Wunschtraum: ⿈ 粱 ⼀ 夢 (huáng liáng yī mèng) prägte.

Während der Kaiyuan-Zeit der Tang-Dynastie reiste der arme Gelehrte Lu Sheng durch die Stadt Handan. Er machte gerade in einem Gasthaus Rast, als er auf den Daoisten Lü Dongbin traf, der die Gabe der Unsterblichkeit besaß. Sie kamen ins Gespräch und Lu Sheng teilte ihm seinen größten Wunsch mit: die kaiserliche Prüfung zu bestehen, ein hoher Beamter zu werden und ein Leben in Wohlstand und Ansehen zu genießen.

Der Daoist hörte ihm mit einem verständnisvollen Lächeln zu. Er reichte Lu Sheng ein blau-weißes Porzellankissen und sagte: „Schlaf auf diesem Kissen, und all die Reichtümer und Ehren, von denen du träumst, werden dir gehören.“ Lu Sheng, bereits müde, nahm das Kissen und legte sich hin. Inzwischen hatte der Wirt gelbe Hirse zum Kochen auf den Herd gestellt – die Zubereitung des Essens würde noch eine Weile dauern.

Der arme Gelehrte schlief ein – und hatte einen regen Traum. Ihm träumte, dass er nach Hause zurückkehrte und eine schöne, reiche Frau aus dem angesehenen Geschlecht Cui heiratete. Dank ihrer Unterstützung stieg er schnell in seinem Amt auf. Er bestand anschließend die kaiserliche Prüfung und wurde in ein hohes Staatsamt berufen. Er häufte ein riesiges Vermögen an und war von Luxus und Ehre umgeben.

Sein Weg verlief jedoch nicht reibungslos. Zweimal wurde er fälschlicherweise beschuldigt und im Rang herabgestuft, und einmal entkam er nur knapp der Hinrichtung. Aber jedes Mal gelang es ihm, wieder aufzusteigen. Während seiner zweiten Krise sagte er zu seiner Frau: „Wir besitzen fünf Morgen gutes Land in Shandong. Das reicht für ein friedliches Leben. Warum sollte ich nach Macht und Reichtum streben, nur um am Ende mit falschen Anschuldigungen
konfrontiert und beinahe hingerichtet zu werden?“ Dank eines Verbündeten wurde sein Todesurteil in eine Verbannung umgewandelt. Jahre später holte ihn der Kaiser jedoch zurück in die Hauptstadt und ernannte ihn zum Gouverneur von Yan. Sein Ansehen und seine Autorität wuchsen. Im Alter lebte er in Wohlstand und starb friedlich.

In diesem Moment wurde Lu Sheng wach. Der Taoist saß noch immer neben ihm. Der Hirsebrei war noch nicht gar. Alles, was er gerade erlebt hatte – Jahrzehnte der Ehre, Schande, Macht und des Friedens – hatte sich in einem Traum abgespielt. Lü Dongbin, der immer noch neben ihm saß, fragte mit einem Lächeln: „Das Leben eines Menschen ist wie ein Traum, nicht wahr?“

Dem jungen Studenten wurde plötzlich klar, dass dies keine gewöhnliche Begegnung war. Er gab seine irdischen Wunschträume auf und folgte Lü Dongbin, um das Große Dao zu lernen.

Von dieser Geschichte kommt das Idiom huáng liáng yī mèng, „ein Wunschtraum“.

Wörtlich bedeutet es, „Ein Traum, während die Mahlzeit mit gelber Hirse kocht“.

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