Eigentlich war es ja eine Panne, das Feature „Der Sturm im Internet kommt“ im chinesischen Staatsfernsehen CCTV-7. Denn nicht nur die gewollte Botschaft, der hoch entwickelte Angriff des chinesischen Militärs via Internet war darin zu sehen. Vielmehr offenbarte die Sendung eine weitere Botschaft, das was viele schon längst wissen, vonseiten des kommunistischen Regimes aber strikt geleugnet wird: die Webseiten von Falun Gong sind ein Schlüsselziel für Attacken vonseiten des chinesischen Militärs.
Dabei haben Internetattacken auf Falun Gong eigentlich schon Geschichte. Denn über eines sind sich alle Experten einig: es ist sehr leicht eine Email unter fremden Namen zu verschicken. Und so trudelten im April diesen Jahres dubiose Emails von sogenannten Falun Gong Praktizierenden bei österreichischen Politikern ein.
Die Inhalte ähneln sich. Häufig im Namen eines Falun Gong Sprechers geschickt, enthalten die Emails Missionierungen, absurde Aussagen oder schlichtweg dubiose Drohungen. So sah sich der eine oder andere US Senator beispielsweise mit folgender Drohung des US Sprechers von Falun Gong, Erping Zhang, konfrontiert falls er und seine Familie nicht sofort mit dem Praktizieren von Falun Gong beginnen würden: „Wir werden unsere zahlreichen Unterstützer und Praktizierenden in Ihrem Staat dazu veranlassen, Sie und Ihr Team in der nächsten Legislaturperiode zu blockieren.“
Dazu Zhang: Das Regime „stellt Praktizierende als anormal dar und rechtfertigt indirekt Folter und die Tötung unschuldiger Menschen in China. Diese gefälschten E-Mails sind Teil einer viel umfangreicheren Kampagne von zielgerichteten Fehlinformationen, Internetangriffen und Online-Spionage gegen Falun Gong-Praktizierende außerhalb Chinas.“
Doch nicht nur der Inhalt und das Ziel der Emails ähnelt sich, auch das Bekanntwerden der Lügen: nach einem Schreckmoment wandten sich einige Regierungsvertreter an die lokalen Dafa Vereine. Manche davon wollten sich vergewissern ob das Schreiben wirklich von Falun Gong komme, andere wiederum wollten schlichtweg ihr Entsetzen über derartig geschmacklosen Inhalt kundtun. Und alle wurden sich danach über eines schnell klar: diese Emails wurden nicht von Falun Gong-Praktizierenden versandt, sondern von Vertretern des kommunistischen Regimes.
So ließen sich beispielsweise die sogenannten Emails von Erping Zhang direkt in eine kleine Stadt in der Nähe Wuhans zurückverfolgen. Pikant daran: Zhang arbeitet schon seit Jahren in New York und wäre als eine offensichtliche Schlüsselfigur von Falun Gong bei einer Einreise in die Volksrepublik China mit Verhaftung und Schlimmeren konfrontiert.
Lügen haben eben kurze Beine. Der Betrug musste früher oder später auffliegen. Mit den bewiesenen falschen, Falun Gong diffamierenden Emails verlor das chinesische kommunistische Regime einmal mehr das vor der Weltgemeinschaft so streng gehütete Gesicht. Und so wurden die Attacken via Email letztendlich das, was die Sendung im chinesischen Staatsfernsehen schon von Anfang an war: eine peinliche Panne.