Zunehmend öfter setzt sich die nichtpraktizierende, chinesische Bevölkerung für Falun Gong ein. Zhouguantun in der Provinz Hebei: 300 Dorfbewohner unterzeichnen eine Petition für die Freilassung eines Praktizierenden; Tanghai in der Provinz Hubei: 562 Menschen fordern die Freilassung eines Falun Gong Praktizierenden; Kaiping, Hubei: Hunderte Einwohner bilden eine schützende Wand um die Verhaftung eines Praktizierenden zu verhindern - 70 von ihnen hatten zuvor für den guten Charakter des Praktizierenden schriftlich gebürgt;
Yichun, Heilongjiang: 15.000 Einwohner fordern, dass die Behörden nach dem plötzlichen Tod eines Falun Gong Praktizierenden im Gefängnis ermitteln und die Mörder bestrafen; Qinhuangdao, Hebei: 2.300 Einwohner setzen sich in einer Petition für die Freilassung eines Praktizierenden ein. Nachdem die Polizei dessen Ehefrau verhaftet, wollen sie 500 Menschen retten; Chaoyang, Liaoning: die Einwohner fordern die Freilassung eines Falun Gong Praktizierenden und die Rückgabe des konfiszierten Geldes.
Fast alle Chinesen in der Volksrepublik wissen um die Verfolgung der Meditationsart. Nur trauten sich bislang Nichtpraktizierende keine öffentliche Stellung für Falun Gong zu beziehen. Die Verfolgung von Falun Gong gehört zur untersten, unantastbaren Grundlinie der kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Derartige, empfundene Einmischungen in die Politik kosten in der Regel Kopf und Kragen. Die KPCh fürchtet zwar auch den Einsatz gegen die Verfolgung von Falun Gong im Ausland, doch das Aufwachen der Menschen in der Volksrepublik China selbst ist eine Katastrophe. Wenn jetzt zunehmend mehr Personen die Angst vor der allmächtigen Partei verlieren, bedeutet dies zivilen Ungehorsam, die Wirkungslosigkeit von Propaganda und Gewalt, die Auflösung der Basis und das nahende Ende.
Natürlich war es vorherzusehen, dass es früher oder später zu derartigen Einsätzen kommen würde. Hätte vor 13 Jahren nicht der verrückte Diktator Jiang Zemin regiert, niemand wäre auf die Idee gekommen Falun Gong zu verfolgen. In China gilt die Lehre als die Essenz der Jahrtausende alten chinesischen Kultur und war in der Bevölkerung sehr beliebt. Um seinen Landsleuten Falun Gong auszutreiben, verwendete Jiang neben Gewalt Lügen und Propaganda. Die zensierten Medien verbreiteten fast jeden Tag die Lüge der 1.400 Todesfällen durch Falun Gong und erreichte Anfang 2001 mit dem Selbstverbrennungsvideo schließlich das Umschwenken der öffentlichen Meinung.
Doch Lügen haben kurze Beine. Mit jedem Jahr der Unterdrückung von Falun Gong änderte sich die Einstellung in der Bevölkerung. Was also tun, wenn immer öfter Zweifel an den erlogenen Berichten auftauchen, weil alle den Menschen bekannten Falun Gong Praktizierenden so gar nicht den dortigen Darstellungen entsprechen? Um die Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren musste die KPCh Falun Gong als besiegt darstellen und die erlogenen Berichte stark reduzieren. Doch dadurch begann sich die Bevölkerung über die Jahre wieder mehr mit der Meditationsart auseinander zusetzen.
Schließlich stellt die Lehre von Falun Gong über Steigerung der Moral fast einen Universalschlüssel für viele Probleme in der Volksrepublik dar. Das Ergebnis, dass sich jetzt die Bevölkerung zunehmend hinter Falun Gong stellt, bedeutet die Verurteilung der KPCh.
Alexander M. Hamrle