Internationaler Druck für ein Ende des Organraubes wird weiter zunehmen
Ende 2013 kam es zu einem Höhepunkt im Einsatz gegen den Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden in China - ein aussichtsreiches Jahr 2014 dürfte bevorstehen.
Begonnen hatte es am 23. August 2013 mit der Veröffentlichung der Tonbandaufzeichnung einer Aussage von Bo Xilai aus dem Jahr 2006. Darin sagte der damalige chinesische Handelsminister, dass der ehemalige chinesischen Staatschef Jiang Zemin höchstpersönlich den Befehl zum Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden gegeben habe.
Am 9. Dezember 2013 überreichte die Organisation „Ärzte gegen erzwungene Organentnahmen“ dem UN Hochkommissariat für Menschenrechte eine Petition, worin sich rund 1,5 Millionen mit ihrer Unterschrift für ein sofortiges Ende des Organraubes an Falun Gong Praktizierenden aussprechen. Drei Tage zuvor hatte ein kanadischer Abgeordneter dem dortigen Parlament eine Gesetzesinitiative vorgelegt, die verhindern soll, dass Kanadier zu Empfängern geraubter Organe werden. Und wiederum drei Tage später, am 12. Dezember 2013, verabschiedete das EU – Parlament eine Resolution gegen Organraub. Anfang 2014 wird das US – Repräsentantenhaus über eine ähnliche Resolution abstimmen, die schon jetzt 165 Unterstützer hat. Ebenso soll Anfang 2014 im australischen Bundesstaat New South Wales über ein Gesetz abgestimmt werden, das den Organempfang von unfreiwilligen Spendern verbietet. Zuvor war am 27. November 2013 eine Petition eingegangen, in der 170.000 Australier Schritte gegen Organraub forderten.
Hatte sich Europa hinsichtlich des hochbrisanten Themas Falun Gong bisher eher zurückgehalten, war die Resolution erstaunlich: Bei nur einer Stimmenthaltung hatten am 12. Dezember 2013 alle anwesenden Europaabgeordneten einstimmig die Volksrepublik China aufgefordert „die Organentnahme an gewaltlosen politischen Gefangenen und Angehörigen religiöser und ethnischer Minderheiten unverzüglich einzustellen.“ Betroffen davon seien in großem Umfang Falun Gong Praktizierende. So ist direkt zu lesen, „dass die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 eine groß angelegte landesweite Verfolgungswelle ausgelöst hat, mit der die geistige Praxis Falun Gong beseitigt werden sollte“.
Die Stellungnahme des EU Parlamentes sei sehr wichtig, so Dr. Rafael Matesanz, Leiter von Organización Nacional de Trasplantes, der spanischen Transplantationsorganisation. Die Vertretung der Bürger aus den 28 EU Ländern fordere gemeinsam von der chinesischen Regierung, diese unethischen Praktiken sofort zu beenden. Nun solle dementsprechend internationaler Druck folgen, nicht nur in Europa, sondern weltweit, mit internationalen Organisationen wie der WHO, der UN oder dem Europarat.
Kirk Allison, Direktor von „Menschenrechte und Gesundheit“ der Universität von Minnesota, bezeichnete die Resolution als einen bedeutenden Schritt vorwärts. Durch die formelle Anerkennung der Glaubwürdigkeit des Organraubes an Lebenden „hebt es die Angelegenheit von der Diskussion zur Aktion.“ Gerade hier sieht auch das Vorstandsmitglied des europäischen Falun Dafa Vereins, Waltraud Ng, neue Möglichkeiten: Sei früher in der Politik wegen der Diskussion um die Glaubwürdigkeit wenig passiert, hätten jetzt aufrichtige Politiker eine Basis, um gegen den Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden vorzugehen. „Es kommt jetzt nur noch darauf an, dass sie es machen.“
Alexander M. Hamrle