„Die 15 jährige Verfolgung der spirituellen Bewegung Falun Gong durch die Regierung der Volksrepublik China und durch die Kommunistische Partei ist sofort zu beenden“ - Klare Worte fand der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses Ende Juli gegenüber China. Zudem fordert die Resolution 281 die sofortige Freilassung aller inhaftierten Falun Gong Praktizierenden und das sofortige Ende des Organraubes an allen Gefangenen.
Im nächsten Schritt soll diese „kleine“ Resolution an das gesamte Repräsentantenhaus zur Abstimmung gehen. Schon Anfang dieses Jahres war bekannt, dass 165 der 435 Kongressabgeordneten einen derartigen Beschlussantrag aktiv unterstützten. Beobachter räumen dieser Resolution daher ernsthafte Chancen ein, angenommen zu werden. Unklar sei noch, wie sich Regierung und Kongressabgeordnete hinsichtlich des zu erwartenden Druckes aus China wirklich verhalten werden. Die Beschlussfassung des Europäischen Parlaments in dieser Angelegenheit habe für die US keine Auswirkung.
Denn die Folgen eines derartigen Beschlussantrages können weit reichen. So berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im Oktober 2007 von einem „mittelschweren politischen Erdbeben“, als der auswärtige US-Ausschuss einen ähnlichen Beschluss zu Völkermord an Armeniern fasste. Die Türkei habe wegen dieser „Resolution mit symbolischem Charakter“ ihren Botschafter aus Washington vorübergehend abgezogen, die türkischen Zeitungen hätten vor Wut geschäumt und die türkisch–amerikanische Freundschaft habe zu zerbrechen gedroht.
Das zu erwartende „schwere politische Erdbeben“ Chinas dürfte wohl eher geheim, hinter verschlossenen Türen stattfinden. Denn der US-Ausschuss spricht indirekt auch den Punkt an, den China bislang aufs heftigste vor der Außenwelt unter Verschluss halten wollte: Das Verbrechen des Organraubes an inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, als willkommene Methode zur Verfolgung der Meditationsart.
Aus Sicht der kommunistischen Partei Chinas hat das Herausschneiden der Organe aus Lebenden nämlich viele Vorteile: Es wird nur beste Organqualität geliefert – die Entnahme erfolgt ausschließlich am lebenden Körper und bei gesunden, vitalen, nicht zu alten Menschen; Es können enorme Gewinne lukriert werden - allein an einer der geschätzten zehntausend Transplantationen pro Jahr waren umgerechnet für Österreich rund eine Millionen EUR zu verdienen. Die Organe stehen, mit „Umtauschgarantie“, sehr schnell zur Verfügung - in den Umerziehungslagern befindet sich eine große Anzahl an Rechtlosen. Die Falun Gong Praktizierenden werden „physisch eliminiert“- genau so, wie es der Befehl der Parteispitze vorsah.
Es kann zur Abschreckung grausamst gefoltert werden - manchmal werden die Opfer für die Operation nicht einmal betäubt. Es können medizinische Experimente gemacht werden - welche Eingriffe hält ein lebender Mensch wie lange aus, bis er schließlich daran stirbt. Die Exekutionskosten werden gespart - ohne lebenswichtige Organe und ohne Nachbehandlung stirbt das Opfer von selbst.
Alexander M. Hamrle