In einem buddhistischen Tempel Chinas in der Nähe der Stadt Xian, steht die 45 Meter hohe, aus 15 Ebenen bestehende "Kleine Schwalben-Pagode". Ihren Namen leitet die im 9. Jhdt erbaute Pagode von der nicht weit entfernten großen Schwalbenpagode ab.
Um ihre Entstehung rankt sich die Legende, der buddhistische Meister Yijing hätte beim Kaiser um einen sicheren Aufbewahrungsort für die aus Indien mitgebrachten buddhistischen Sutren angefragt, woraufhin diese Pagode erbaut worden wäre.
Verwunderlich nimmt sich die Standfestigkeit und vor allem die Erdbebentoleranz des Gebäudes an: Trotz einiger aufgezeichneter Beben, steht das Ziegelgebäude immer noch fest und sicher. Das Geheimnis dahinter dürfte in der speziellen Bauweise und dem damit verbundenen Wissen der ehemaligen Errichter verbunden sein: Die Pagode ist derart errichtet, dass sich Erdstöße ableiten und somit unschädlich machen lassen.
Eine Aufzeichnung aus dem 15. Jahrhundert gibt wundersames dazu wieder: im Jahr 1487 hatte, laut der kaiserlichen Chronik, ein Erdbeben in die Pagode von oben bis unten einen etwa 20 cm breiten Spalt gerissen. Viele Beobachter konnten das damals sehen und berichteten davon. Mehrere Jahre später, am Ende der Regierungsdynastie des damaligen Kaisers wird von einem zweiten Beben berichtet. Danach hat sich der Spalt wieder vollständig geschlossen.
In der folgenden Zeit wurden noch ähnliche Phänomene von dieser speziellen Pagode berichtet, was sie insgesamt als ein erstaunliches Bauwerk erscheinen läßt.