Am 15. Tag des 8. Monats des chinesischen Mondkalenders, heuer der 11. September, feierten die Chinesen das Mondfest (oder auch Mitteherbstfest), ein traditionelles Familienfest, der zweitwichtigste Feiertag Chinas.
Eine Volksweisheit besagt, dass an diesem Tag der Reis reif wird und so wurde von Alters her am 15. des 8. Monats der Erdgott verehrt. Man kann also annehmen, dass die Wurzeln des Festes im Erntedank liegen und sich bis zu den Anfängen chinesischer Kultur zurückführen lassen. Mit dem Anfang der Tang Dynastie wurde das Mondfest zu einem fixen Feiertag für ganz China.
Nicht überall begeht man den Feiertag gleich, aber für alle ist es ein Fest für die Familie. Der Vollmond ist zum zentralen Symbol des Mondfestes geworden und so sitzen viele Familien abends unter dem schönen Mondlicht zusammen, essen „Mondkuchen”, denken an alle Angehörigen, die nicht da sein können, und wünschen einander viel Glück. Es ist wohl nicht weiter verwunderlich, dass diese Idylle in vielen Gedichten als Metapher für das Zusammentreffen der ganzen Familie verwendet wird.
Die "Mondkuchen" selbst sind kleine runde Kekse, die mit Sesam, Zucker, Gui Blumen oder Gemüse gefüllt sind. Um diese Kuchen rankt sich eine eigene Legende. Während der Yuan-Dynastie wurde China von den Mongolen beherrscht. Führer der vorangegangenen Sung-Dynastie versuchten heimlich einen Aufstand zu organisieren. So wurden die Angriffspläne in kleinen runden Kuchen versteckt, die zum Mondfest ausgeteilt wurden. Der Aufstand war erfolgreich und China konnte die Fremdherrschaft abschütteln. In gedenken an diesen Sieg werden noch heute die Mondkuchen gegessen, so sagt man.
Grußkarte zum Mondfest:
"Aufrichtigen, freundlichen Segen sendend.
Wir sind Tausende Meilen entfernt,
Wünschen Euch vollkommene Harmonie.
Die Wahrheit kommt von weit her –
Wir hoffen Ihr versteht die Wahrheit und
wünschen Euch Glück und Gesundheit."