Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg. Generell ist die "Kultivierung" die Essenz der chinesischen Kultur. Auf dieser Grundlage wurde im traditionellen China geheilt, gemalt, gearbeitet und gelebt. Die Kultivierung formte direkt jegliche Art der Kultur und Gebräuche, das Leben und die Wissenschaft.
Ganz allgemein kann die Kultivierung in buddhistische und daoistische Schulen gegliedert werden, doch eines haben sie gemein: sie wurden als Lebensphilosophie vom ganzen Volk im Alltag gelebt, das Achten auf Tugend, die Kultivierung (oder auch die Veredelung) des Herzens ist das wesentliche Ziel.
Schon vor 5.000 Jahren gab es in China Menschen, die den Dao kultivierten. Der Kern der daoistischen Wege, liegt darin, sich nach dem Prinzip der "Wahrhaftigkeit" zu veredeln. Früher war beispielsweise jeder Beruf in China ein Dao. Bevor man mit einem Werk begann ging man in sich, "kultivierte" sich sozusagen und fing erst dann mit der Arbeit an. Die Kinder lernten schon in der Schule die Konzentration und das Wertlegen auf die Atmung und Haltung. Die Lehren des Konfuzius gehören beispielsweise auch zur daoistischen Kultivierung. Sie beeinflussen bis heute die chinesische Mentalität und das Leben sehr stark, es wird großer Wert auf die Zurückhaltung und auf die Bescheidenheit gelegt.
Obwohl wir hier im Westen wenig mit der chinesischen Kultur zu tun haben, ist Falun Gong ein leicht verständlicher Kultivierungsweg. Durch Ausübung einer derartigen traditionellen Schule ist allmählich sehr vieles in der unserem Kulturkreis fremden chinesischen Kultur klar. Durch Auseinandersetzung und Vergleich können wir Bedeutung und Hintergründe unserer eigenen Kultur und Tradition erneut verstehen und schätzen lernen.
Übrigens ist in Taiwan, das den gleichen kulturellen Hintergrund wie China besitzt, Falun Gong als Kulturerbe offiziell anerkannt, geschätzt und bestätigt. Es werden dort sogar Falun Gong Kurse an Schulen und Universitäten angeboten.