Erste Aufzeichnungen des chinesischen Kalenders gab es schon zu Zeiten der Shang Dynastie (ca. 1200 v. Chr.) Allerdings gibt es für den Jahreswechsel zum Frühlingsfest kein fixes westliches Datum. Der Grund dafür liegt in einer uralten chinesischen Kalendereinteilung.
Die kleinste Einheit war der Tag, der wahrscheinlich von Mitternacht bis Mittag ging. Es gab eine Wocheneinteilung von 10 Tagen. Diese sind von den "zehn Sonnen" abgeleitet, die in der chinesischen Mythologie von Osten nach Westen über den Tageshimmel zogen. Während eine Sonne am Himmel stand, kehrte die Sonne, die ihren Weg beendet hatte, durch die wässrigen Tiefen unter die Erde zum Fusang Baum jenseits des östlichen Horizonts zurück, wo die anderen acht Sonnen auf ihren Rücklauf warteten.
Der Mondzyklus war Grundlage eines Monats. Es gab abwechselnd lange Monate mit 30 Tagen und kurze mit 29 Tagen, um dem Mondzyklus von 29,53 gerecht zu werden. Da das Jahr mit dieser Methode nur 354 Tage dauerte, musste man etwa alle 3 Jahre einen zusätzlichen Monat einschieben, um das Mondjahr an das Sonnenjahr anzugleichen. Deshalb schwankt das chinesische Neujahr zwischen Ende Jänner und Ende Februar des westlichen Kalenders.
In den traditionellen Kalendern legte man verschiedenen Tagen verschiedene Bedeutungen bei. Man glaubte, dass manche Tage Glück und andere Unglück bedeuteten. In späteren Zeiten gaben sogenannte Almanache an, was von verschiedenen Aktivitäten an speziellen Tagen zu erwarten war. Aus einem alten Almanach aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. ist etwa eine Anregung in Bezug auf Bekleidung zu entnehmen: Wenn man Kleider an dem 14. Tag schneidert, verführen sie andere. Am 24. Tag sprechen sie die Geister an, und wenn man am 54. Tag des neunten Monats die Hände bedeckt, muß man sicher sterben.