Neben dem Mond- und dem Frühlingsfest zählt das Drachenbootfest zu einem der drei wichtigsten in China. Da normalerweise der Sommer die Zeit war, in der Krankheiten gehäuft auftraten, war das Drachenbootfest die Zeremonie um böse Geister und Krankheiten zu vertreiben, um ein friedliches und sicheres Leben zu erlangen sowie Katastrophen zu verhindern und Reichtum zu erbitten. Um dieses Fest rankt sich die Legende des Dichters Qu Yuan.
Qu Yuan (332-296 vor Chr.), gilt als einer der größten Dichter Chinas, er wirkte aber auch als Staatsmann. In einer Zeit von erbarmungslosen Kriegen lehnte Qu Yuan als Premierminister des Königs Huai (329-299 v. Chr.), Gewaltanwendung ab. Qu scheiterte, fiel trotz seiner Loyalität zum König 303 v.Chr. in Ungnade und musste den Königshof verlassen. Nach Jahren des Umherwanderns, in denen er Gedichte schrieb, Legenden sammelte und alte Volksmärchen neu arrangierte, konnte er sein Schicksal nicht mehr ertragen. Er war auch sehr enttäuscht von der Korruptheit und Schlechtigkeit der Herrschenden und beschloss, sich im Milo Fluß (Provinz Hunan) zu ertränken. Als die Bevölkerung, bei der Qu Yuan sehr beliebt war, von der Tat erfuhr, eilte sie zu dem Fluß und ruderte mit den Booten hinaus, um ihn zu retten - vergeblich. Seitdem werden jedes Jahr zu Ehren von Qu Yuan Drachenbootrennen abgehalten.
Das Drachenbootfest kombiniert ein rasantes Sportspektakel mit einem traditionellen Fest. Heute sind der wirkliche Höhepunkt diesen Tages die feurigen Drachenbootrennen. Die Teams paddeln in prächtig geschmückten Drachenbooten im Takt der Trommelschläge um die Wette. Die speziellen, mehr als zehn Meter langen Boote haben reich geschmückte und bemalte Drachenköpfe und –schwänze. Jedes Boot trägt 20-22 Paddler.
Das Drachenbootfest findet am 5. Tag des 5. Monats (berechnet nach dem Mondkalender) statt und fällt in diesem Jahr auf Dienstag, den 22. Juni.