Konfuzius (551 - 479 v. u. Z., eigentlich Kung Fu Tse) gilt als der einflussreichste Philosoph Chinas. Das Wissen über ihn konzentriert sich auf die Überlieferungen der 9 Klassischen Bücher, deren Inhalte teils von ihm selbst, teils von anderen Denkern vor und nach ihm stammen. Das für die Philosophie wichtigste ist das "Buch der Wandlungen".
Er hat die moralische Haltung vieler asiatischer Länder über zwei Jahrtausende geprägt. Im Mittelpunkt seiner Lehre stand Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Schicklichkeit, Weisheit und Loyalität. Ein weiterer wichtiger Grundzug ist die Ablehnung von Extremen und Einseitigkeiten. Der "Goldene Mittelweg" wird zum Ideal erhoben.
Somit hat Konfuzius die Begriffe Moral und Ethik geprägt. Schon in jungen Jahren richtete Konfuzius sein Haus als Schule ein und lehrte seinen Schülern Geschichte, Dichtkunst und die Formen des Anstands.
Im Laufe der Jahrzehnte gingen 3.000 junge Männer durch seine Schule und verbreiteten den Ruhm des Konfuzius. Obwohl er gern eine führende Stellung im Staat eingenommen hätte, lehnte er alle Angebote ab, solange er die Bedingungen nicht mit seinen moralischen Grundsätzen vereinbaren konnte.
So dauerte es bis zu seinem 50. Lebensjahr, ehe er die Gelegenheit erhielt, die von ihm inzwischen gefundenen und gelehrten Grundsätze einer gerechten Regierung als Beamter seines Heimatstaates in die Praxis umzusetzen. Der Überlieferung nach erzielte er dabei außerordentliche Erfolge.
Ein öffentliches Amt nahm er nicht wieder an. Nach seinem von ihm selbst vorausgesagten Tod 479 vor unserer Zeit wurde Konfuzius von seinen Schülern mit großem Prunk begraben. Seine Anschauungen prägen noch heute Leben und Kultur vieler asiatischer Länder.