Die Kunst des chinesischen Makramee lässt sich nicht weniger als 1000 Jahre zurückdatieren. In den letzten Jahren hat sie im städtischen Umfeld wieder weite Popularität erlangt.
Wie in der westlichen Kultur Tannenbäume und Kränze unabdingbar mit dem Weihnachtsfest verbunden sind, so ist das chinesische Makramee der bevorzugte Schmuck während der chinesischen Neujahrsfeiern.
Nahezu jede Einkaufsmeile in Beijing hat einen speziellen Verkaufsstand für chinesische Knoten in verschiedenen Größen, Farben und Mustern.
So unterschiedlich die Knoten im Erscheinungsbild auch sein können, die Botschaft, die sie übermitteln, ist ähnlich: sie symbolisieren Glück, Wohlstand, Liebe und Zufriedenheit.
Die lange Geschichte der chinesischen Knottechnik geht zurück in Zeiten, in denen der Knoten in erster Linie handwerklich und ohne figurative Ausformung genutzt wurde. Bereits die asiatische Frühgeschichte kennt den Knoten als Hilfsmittel zur Befestigung, Umwicklung, bei der Jagd und beim Fischen. Später entstand die chinesische Variante des Knopfes, die aus einer Verknotung als Schließmechanismus besteht und im Laufe der Zeit immer komplizierter und kunstvoller ausgeformt wurde.
Zu einer Kunstform entwickelte sich das chinesische Makramee während der Tang (618-907 v.u.Z.) und Song Dynastie (960-1279 n.u.Z.). Zu Zeiten der Ming und Qing Dynastie (1368-1911) hatte es seine Hochzeit.
Während des letzten Jahrhunderts verlor die Kunstform an Bedeutung. Erst in den späten 1990ern wurde sie, ebenso wie die Stickerei und die traditionelle chinesische Bekleidung Tangzhuang, wiederentdeckt und tritt seither ihren Siegeszug in den Städten an.
Weit über eine Nutzung als dekoratives Ornament für Festlichkeiten hinaus, finden sich Stilelemente des chinesischen Makramee heute in Halsbändern, Aufsteckfrisuren und sogar Schmuckgehängen für das Auto und Handytaschen.