Alle traditionellen chinesischen Feste richten sich nach dem Mondkalender, der in China erst 1912 durch Einführung des Gregorianischen Kalenders abgelöst wurde. Sie waren und sind Anlass zu bunten Feiern und unterbrachen den schweren Alltag der chinesischen Bauern.
Mit dem Frühlingsfest wird in China das neue Jahr begrüßt. In diesem Jahr markiert das Neujahrsfest das Ende des Jahrs des Hahns und den Beginn des Jahrs des Hundes.
In der ersten Vollmondnacht nach dem Frühlingsfest wird das Laternenfest gefeiert. Traditionell werden hierzu kleine klebrige Reisbällchen gegessen - die Yuanxiao. Sie symbolisieren den Zusammenhalt in der Familie. Die Bezeichnung Laternenfest geht auf den bereits vor mehr als 2000 Jahren entstandenen Brauch zurück, am Abend des Festtages bunte Laternen in verschiedensten Formen aufzuhängen. Zusätzlich werden regionale Traditionen wie der Stelzenlauf, spezielle Tanzformen etc. gepflegt.
Am Qingming-Fest (Totenfest) werden die Toten geehrt. Immer 106 Tage nach der Wintersonnenwende ("Dongzhi") besuchen die Chinesen die Gräber ihrer Verstorbenen.
Das Drachenbootfest findet am fünften Tag des fünften Monats nach dem Mondkalender statt und erinnert an den Dichter Qu Yuan (340 bis 278 v. Chr.). Qu Yuan lebte während der Periode der Streitenden Reiche im Staat Chu und hatte versucht, den König von Reformen zur Verringerung von Korruption im Staate zu bewegen.
Am 15. Tag des achten Monats werden traditionell Mondkuchen gebacken, die dem Mondgott geopfert werden. Die Chinesen lassen die Köstlichkeiten jedoch nicht verderben, sondern sie werden nach dem Opfer verteilt und verspeist. Das Mittherbstfest ist auch das Fest der Getrennten. In China leben auch heute noch z.B. viele Ehepaare aus beruflichen Gründen in getrennten Städten. Im hellen Mondschein am Mittherbstfest wird besonders intensiv an den Partner gedacht.