Traditionelle Chinesische Möbel bestechen durch ihren Detailreichtum und ihre prachtvolle Verarbeitung. Chinesen lieben geschnitzte Möbel mit Einlegearbeiten. Zusätzlich zu Muschel- und Emailleplättchen werden farbige, kunstvoll bearbeitete Jade, Steine, Elfenbein, Horn, Achat und Bernstein für Inlets verwendet. Häufige Schnitzmotive sind Blumen, Drachen und Phönix, das Einhorn Qilin, sowie Wolken und Blätter.
Vor der kulturellen Blütezeit der Tang-Dynastie (618-907) saßen die Chinesen meist auf Strohmatten am Boden. Nach der Zeit der "Streitenden Reiche" (475-221 v.Chr.) benutzte man zunehmend Betten und gepolsterte Bänke als Sitzgelegenheiten. Während der Wei- bis zur Jin-Zeit (220-420) und der nördlichen und südlichen Dynastien (420-589) kamen westliche Sessel und Klappstühle allmählich nach China, und man saß nun eher auf Stühlen, als im Lotus- oder Schneidersitz am Boden.
Das Goldene Zeitalter der Klassischen Chinesischen Möbel:
Der Lebensstil und die Möbelarten der Song-Dynastie (960-1279) unterscheiden sich von denen aus Zeiten davor. Zweifellos muss es einige sehr gute Stücke vor der Song-Dynastie gegeben haben, aber nur sehr wenige überlebten und das Wissen darüber ist sehr begrenzt. Nur aus der Ming- (1368-1644) und frühen Qing-Dynastie (1644-1911) sind noch Möbel aus hochklassigem Material, bearbeitet mit handwerklichem Können, erhalten, die in großer Anzahl gefertigt wurden. Deshalb ist diese Ära als das Goldene Zeitalter der Klassischen Chinesischen Möbel bekannt.
In dieser Zeit haben Möbel ein hohes Niveau an Perfektion erreicht, hauptsächlich durch das Erbe der Song-Dynastie. In den Häusern der Reichen, der Adeligen und Beamten wurden bevorzugt Hartholz-Möbel verwendet. Hauptsächlich hat man rotes Sandelholz, Rotholz, Birnbaum und Ebenholz verwendet, wobei Sandelholz aufgrund seiner Dichte, Härte und Haltbarkeit das wertvollste ist.