Zur Menschenrechtssituation in China gibt es zum einen Darstellungen von Optimismus durch voranschreitende Verflechtungen der wirtschaftlichen Beziehungen Chinas mit den westlichen Ländern und sich angeblich parallel dazu angleichende Menschenrechtspolitik. Dazu gibt es aber im krassen Gegensatz stehende Berichte über Verfolgung, wie jene gegen Falun Gong, die zunehmend im Geheimen stattfindet.
Es steht ohne Zweifel fest, dass sich in China derzeit vieles verändert. Im Zuge dieser Entwicklungen ist es auch sehr leicht möglich, Veränderungen an der Oberfläche als zukunftsgreifende Entwicklungen zu betrachten. So gibt es beispielsweise derzeit den EU-China Menschenrechtsdialog, wo sich Politiker treffen und Fragen zur Entwicklung der Menschenrechtssituation in China diskutieren. Und man mag dies als Fortschritt sehen, denn früher hatte China nicht einmal dazu Stellung bezogen. Wenn man sich jedoch tiefer mit der Strategie des chinesischen Regimes beschäftigt, zeigt der konkrete Fall, mit welcher unbarmherziger Härte vorgegangen wird. Das einzige Ziel ist es, sich selbst zu legitimieren.
Man möge sich dazu auch die Geschichte von Zhang Lianying vor Augen führen, welche in der Kategorie "China" näher geschildert ist. Tatsache ist hier, dass das Regime hier wiederholt mit grausamer Folter diese Frau um ihre Gesundheit brachte, obwohl - oder eigentlich gerade deswegen - weil sich ihr Ehemann mit McMillan-Scott, Vizepräsident des Europaparlamentes getroffen hatte, um ihm von der Notlage seiner Frau und den Falun Gong Praktizierenden allgemein zu berichten. Wie kann es sein, dass ein Regime, das angeblich Fortschritte in der Menschenrechtspolitik macht, gerade diese Frau, durch deren Mann ein europäischer Politiker Einsicht in die tatsächlichen Gegebenheiten in China bekommen hat, derart foltern lässt? Es ist wichtig, die öffentliche Aufmerksamkeit im Westen verstärkt darauf zu lenken.