Wann der Teeanbau in China begonnen hat, ist nicht eindeutig bekannt. Noch heute werden jedoch Gäste als Zeichen der Wertschätzung mit Tee bewirtet. Die weithin beliebte Teezeremonie entstand zur Zeit der Ming Dynastie (1368-1644) und nennt sich Gong Fu Cha oder Schule des duftenden Blattes.
Sie wird heute noch hauptsächlich im Süden Chinas und in Taiwan praktiziert. Für diese Zeremonie wird meistens Oolong Tee in ganzen Blättern verwendet. Die Zeremonie der Teezubereitung wurde in China nicht so stark verfeinert wie in Japan, dafür ist sie aber in der Bevölkerung weiter verbreitet.
Zu Beginn reinigt der Teemeister die Teekanne und die Teeschalen. Dann werden die Teeblätter in die Kanne gelegt und mit heißem Wasser übergossen. Dieser erste Aufguss wird "Aufguss des guten Geruchs" genannt und noch nicht getrunken. Er nimmt nur die Bitterstoffe aus dem Tee und wird unmittelbar nach dem Aufgießen weggeschüttet.
Anschließend werden die Blätter erneut aufgegossen und ziehen 10-30 Sekunden. Dies ist der "Aufguss des guten Geschmacks". Da die Blätter nach der Ziehdauer nicht weiter arbeiten sollen, wird der Tee zunächst in eine zweite Kanne gegeben und aus dieser den Gästen eingeschenkt.
Nach dem Genuss des Tees werden die Teeblätter erneut aufgebrüht und den Gästen serviert. Die Prozedur wird mehrfach wiederholt, bei guten Tees bis zu 15 mal, wobei der Tee jedes mal 10 Sekunden länger zieht. Der Geschmack variiert von Aufguss zu Aufguss.
In einer verfeinerten Variante wird der Tee zunächst in Duftschalen gegossen und aus diesen dann in die Teeschalen. Dadurch können die Teetrinker das Aroma durch Riechen an den geleerten Duftschalen bereits vor dem Trinken genießen.