In der Jungsteinzeit (11.500 - 9.500 v. Chr.) verwendeten die Chinesen bereits Lack, um Essgeschirr zu überziehen und Opfergeräte zu verzieren, doch erst im ersten Jahrtausend v. Chr. gewann er wirklich an Bedeutung und wurde mit einem Mal zum geschätzten Liebhaberobjekt der Oberschicht.
Damals war die Verwendung von Lack schon weit verbreitet, es wurden Schreibutensilien, Musikinstrumente, Ess- und Trinkgeschirr, Waffen, Möbel, Gerätschaften für die Bestattungsriten und sogar Transportfahrzeuge damit überzogen. Verziert waren sie mit symbolischen Tieren wie Drache, Phönix oder anderen Vögeln oder sie zeigten Szenen wie "Tanz und Gesang im Palast" oder "Jagd auf der königlichen Domäne". Wegen ihrer vielfältigen Muster, der filigranen Arbeit und der herrlichen Farben waren sie stets allseits beliebt.
In der Zeit von der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. bis zur Zeitenwende erreichten die Lackarbeiten ein nie gekanntes Niveau. Die Technik machte Fortschritte, und die Lackerzeugnisse wurden bis in ferne Länder verkauft. Zu jener Zeit ging die Nachfrage nach Bronzearbeiten zurück, und die Lackerzeugnisse nahmen ihren Platz in der Gunst der Käufer ein.
Eine weitere Hochblüte erlebte die Lackkunst ab dem 15. Jahrhundert bis in die Quing-Zeit hinein. Dennoch hatten auch die vorangegangenen Dynastien jeweils ihre eigenen, herausragenden Erzeugnisse, die über Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben sind. Gerade weil dieses Kunsthandwerk auf einer langen, ununterbrochenen Tradition fußte, fanden seine Erzeugnisse die Gunst der Ming-Kaiser, die eigene Produktionsstätten dafür einrichten ließen. So begannen auch hohe Beamte und Gelehrte sich verstärkt dafür zu interessieren.