Chinesischer Tanz kann generell in zwei Kategorien unterteilt werden, klassischen Tanz und Volkstanz. Der klassische chinesische Tanz ist besonders inhaltsreich und ausdrucksstark. Er nahm in jeder historischen Dynastie eine andere Form an. In seiner Entwicklungsgeschichte hat er Elemente aus allen Bereichen chinesischer Kultur aufgenommen, wie chinesische Oper, Kampfkünste und Spiritualität.
Eine Profi-Tänzerin des chinesischen Tanzes beschreibt die Unterschiede zwischen dem klassischen Ballett der europäischen Kultur und dem klassischen chinesischen Tanz folgendermaßen: "Es ist ähnlich wie wenn man chinesische Malerei mit westlicher Malerei vergleicht. Die chinesische Malerei legt mehr Wert auf den inneren Ausdruck und wie dieser zum Ausdruck gebracht wird, während in der westlichen Malerei mehr Wert auf die Komposition, den Rahmen und die Präzision der Details gelegt wird."
Eine Tänzerin soll sich bewegen, als würde eine Lotusblüte über das Wasser gleiten. Der Tänzer soll geradlinig und schlank sein, gerade wie der Stängel einer Lotusblüte. Doch die Bewegungen sollen ebenso natürlich wie mühelos wirken.
Zusätzlich zu den unendlichen tänzerischen Inspirationen aus vielen Dynastien in der chinesischen Geschichte, liefern auch die zahlreichen ethnischen Gruppierungen Chinas eine reiche Quelle an Ausdrucksmöglichkeiten verschiedener Regionen und Bräuche durch den Volkstanz.
Die grundsätzlichen Bewegungen des klassischen chinesischen Tanzes betonen Arme, Augen, Körper, Fußarbeit und Koordination. Die Bewegungen sollen fließend, graziös und die Augen strahlend sein.
Westlicher Tanz betont Linien, während klassischer chinesischer Tanz Harmonie und Kreisbewegungen betont. "Lotusfinger" zum Beispiel, eine typische Position im klassischen chinesischen Tanz, verlangt, dass die Finger leicht gebogen und die Ellbogen leicht gebeugt sind. Eine tanzende Person wird niemals den Arm gerade halten, es sei denn in einem Akt, in dem er/sie jemanden verdammt.