Schon lange vor der "Erfindung" der Münze in unserem Kulturkreis entwickelte sich in Ostasien ein völlig eigenes Geldsystem. Es basierte nicht auf dem Wert des Edelmetalls, sondern auf dem Gebrauchswert von Bronzegeräten wie Spaten und Messern als Zahlungs- und Tauschmittel. Schon aus dem 2. Jahrtausend vor Chr. sind Schalen der Kaurischnecken als Zahlungsmittel belegt, als Belohnung für Fürsten oder als Tributzahlungen aus dem Süden. Die Kauris wurden gelocht und, auf Schnüre aufgezogen, "peng" genannt. Das Schriftzeichen "bei" hat sich aus der Kauri-Form entwickelt und bedeutet noch heute Kauri, aber auch wertvoll.
Um 700 v. Chr. erstarkten in China die territorialen Fürstentümer; die Tributlieferungen an die Zhou-Könige in Form von Kauri-Geld blieben aus. Es wird vermutet, dass die Zhou-Könige in Luoyang am Gelben Fluss (Huang He) beschlossen, als Ersatz eigenes Geld in Form von Miniatur-Spaten ("bu") aus Kupfer auszugeben, um sich von den Kauri-Lieferungen unabhängig zu machen. Vielleicht dienten schon vor dieser Zeit Spatenblätter nicht nur als Ackergerät, sondern auch als Tauschobjekt oder Geld.
Seit Mitte des 5. Jh. v.Chr. gab es in in einigen Gebieten der Könige von Zhou auch ringförmige Münzen oder eher runde Münzen mit einem runden Loch ("huanqiang"). Seit dem 3. Jh. v. Chr. wurden die runden Münzen mit einem quadratischen Loch versehen: In der chinesischen Kosmologie stellte man sich den Himmel rund, die Erde quadratisch vor. Diese Form der gegossenen, bildlosen, nur mit Schrift versehenen Bronzemünzen mit quadratischem Loch, das ein Auffädeln ermöglichte, hielt sich im Prinzip unverändert über mehr als 2000 Jahre bis zur Abschaffung des Kaisertums 1912.
Nach Unterwerfung aller anderen chinesischen Reiche wurde 221 v. Chr. Qin Shi Huangdi, der Fürst des Staates Qin, Kaiser von China. Er führte als Einheitswährung für das ganze Reich seine Ban Liang-Münzen ein, sie ersetzen überall die Spaten- und Messermünzen.