Fakt ist, dass Chinas Regime mit der Vergabe der olympischen Spiele 2008 in Peking ein sehr hoher Vertrauensvorschuss für die Verbesserung der Menschenrechtssituation in China zugestanden wurde. Allerdings lässt Chinas Regime mit der weiterhin andauernden brutalen Verfolgung von Falun Gong und anderer Gruppen bis dato großen Zweifel daran, dass es ernsthaft gewillt ist, die Menschenrechtssituation in China auf ein dem Austräger der olympischen Spielen adäquates Niveau zu bringen. Daher ist die internationale Gesellschaft schon jetzt gefragt, ihren Einsatz zu bringen, um China dazu zu bewegen, seiner Rolle gerecht zu werden.
Am 11. September veranstaltete die Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (CIPFG) in Wiens Innenstadt einen Fackellauf als Teil des weltweiten Fackellaufes für Menschenrechte in China. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrecht (IGFM) veranstaltete am 21. und am 22. September in Warschau jeweils einen Protestmarsch durch die Stadt hin zur chinesischen Botschaft. Mit Aktionen wie diesen möchten die Veranstalter aufzeigen, wie ignorant Chinas Regime seinen eigenen Versprechungen entgegen, an brutalen Menschenrechtsverletzungen festhält.
Es ist vielen bewusst, dass es notwendig ist, im Zuge des öffentlichen Interesses an den olympischen Spielen in Peking, auch die Missstände an Chinas Menschenrechtssituation zu thematisieren. Zugleich wird aber auch übersehen, dass ein Bemühen um Verbesserung der Menschenrechte zum Zeitpunkt der Abhaltung der olympischen Spiele längst zu spät ist. Wenn es wirklich zu signifikanten Verbesserungen der Menschenrechte kommen soll, so muss dieses Thema bereits jetzt an die Öffentlichkeit gebracht werden. Denn nur so ist Chinas Regime mit der Situation konfrontiert, sich im Zuge seiner Selbstdarstellung ernsthaft mit seinen Menschenrechtsverletzungen auseinander setzen zu müssen.
Daher ist das Gebot der Stunde, dass alle Politiker und Institutionen ebenfalls möglichst rasch die Gelegenheit nutzen, um Chinas Regime an seine Verantwortung als Veranstalter der olympischen Spiele aufmerksam zu machen, und sich so auch für ein rasches Ende der Verfolgung von Falun Gong in China einzusetzen.