Die Geschichte der chinesischen Töpfer- und Porzellankunst reicht bis in das späte Altertum. Vier Hauptfaktoren beeinflussten die Anfänge und die Entwicklung der chinesischen Töpferkunst und des Porzellans: das Vorhandensein von Tonerde, Brennmaterial, Flusssystemen und Märkten. Aufgrund der hohen Transportkosten war die Herstellung von Keramik in Gegenden, die diese Grundvoraussetzungen nicht hatten, unwirtschaftlich. Gebiete, wo es Tonerde und Holz als Brennmaterial im Überfluss gab, waren die am Besten geeigneten Plätze für die Errichtung von Brennöfen.
Ein einmal errichteter Brennofen kann Hunderte von Jahren benutzt werden. Die Kunst der Aufbereitung des Tons, des Glasierens und des Brennens wird oft von einer Generation an die andere weitergegeben, und in jeder Gegend wurde eine individuelle Technik für Glasuren, Tonaufbereitung und Verzierung entwickelt. Anhand dieser besonderen Charakteristika eines Stückes kann man gewöhnlich genau definieren, wann und wo es hergestellt wurde. Mit Beginn der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) und in der Tang (618-907)-, Sung (960-1279)-, Yuan (1279-1368)- und Ming (1368-1644)-Dynastie wurden große Mengen an Keramik und Porzellan von China nach Korea, Japan, auf die Ryukuku-Inseln, die Südostasiatische Halbinsel, die Philippinen, Indonesien, Indien, den Mittleren Osten, an die Ostküste Afrikas, Kontinentaleuropa, Großbritannien und die Vereinigten Staaten exportiert.
Dass sich die Kunsttöpferei in China auf einer so hohen Ebene entwickeln konnte, liegt hauptsächlich an dem Bestreben chinesischer Handwerker, hervorragende Leistungen zu erzielen. Tonwaren und Porzellan aus den verschiedenen historischen Epochen haben immer wieder gezeigt, dass es chinesischen Künstlern gelang, die Unzulänglichkeiten des verwendeten Materials auszugleichen und die bei der Arbeit mit Ton auftauchenden Schwierigkeiten zu meistern.