Chinesische Festtage drücken den Wunsch nach Glück und Wohlstand, die Abwendung von Unglück, die Einheit von Mensch und Himmel sowie Familienzusammenhalt aus, wobei das wichtigste Fest das Chinesische Neujahr ist.
Der Rhythmus der traditionellen chinesischen Feste wurde durch Aussaat und Ernte bestimmt. Das chinesische Neujahr wird zum Beispiel im Winter gefeiert, wenn die Bauern nicht auf den Feldern arbeiten. Das Laternenfest kennzeichnet das Ende der chinesischen Neujahrssaison. Der Tag der Gräberpflege findet zwischen dem Pflügen im Frühjahr und dem Jäten im Sommer statt. Das Drachenbootfest wird nach der ersten Ernte des Jahres gefeiert und das Chung Yüan Festival (zur Sühne der Sünden der Toten) wird in der Sommerhitze abgehalten, wenn auf den Feldern nicht viel gearbeitet werden kann. Der Tag der Senioren wird abgehalten, wenn sich die Bauern für den kommenden Winter vorbereiten.
Das Chinesische Neujahr, der erste Tag des chinesischen Mondjahres, ist das wichtigste aller Feste. Am Tag vor dem Neujahrstag kommen Familienmitglieder zu einem opulenten Mahl zusammen, "Glücksgeld" in roten Umschlägen wird an die Kinder verteilt und man bleibt die Nacht auf, um das Neue Jahr zu begrüßen. Am Neujahrstag erweist die Familie zunächst den Ahnen rituelle Gaben in Form von üppigen Nahrungsmitteln. Die Familie erweist zunächst den Vorfahren und den Göttern ihre Ehre, anschließend bezeugt die jüngere Generation den älteren ihren Respekt. Danach gehen alle zu einem Tempel um zu beten und Weihrauch zu verbrennen, dann besucht man seine Verwandten, um Neujahrsgrüße zu übermitteln. Überall werden Drachen- und Löwentänze aufgeführt. Die ganze Nation feiert. Das "kleine Neujahr", das Laternenfestival, fällt auf den 15. Tag des ersten Monats des chinesischen Mondkalenders. An diesem Tag tragen fast alle bunte Laternen, man versammelt sich an einem öffentlichen Platz zu einem großen „Laternenfest“. Daneben isst man klebrige runde Reisküchlein, die Yüan Hsiao. Sie sollen die Eintracht und Vollständigkeit der Familie darstellen.